Vergangenes Wochenende widmeten sich die 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AK I-Tage dem Thema „Kaufen –> Essen –> Wegwerfen?“. Thema war dieses Jahr: „Kaufen –> Essen –> Wegwerfen?“ Das Wochenende stand ganz im Fokus der Themen Nachhaltigkeit, gesunder und visionärer Ernährung, Recycling und politischen Rahmenbedingungen, die unser Konsumverhalten prägen. Im Rahmen der Neuwahl wurde Sabrina Hannemann als Arbeitskreissprecherin gewählt.
Blindverkostung: Traust du deinen Sinnen?
Freitagabend startete das Wochenende mit einer Blindverkostung. Konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Unterschied zwischen gekochten Kartoffeln, Kohlrabi und Karotten erkennen? Wie unterschiedlich schmecken wirklich weiße und dunkle Schokolade? Und was ist der Unterschied zwischen Vollmilch und Sojamilch?
Neben einigen Aha’s und großen Augen gab es für die Landjugendlichen aber auch viele Erfolgserlebnisse und eines war ganz klar: Sobald man einen der Sinne „verliert“ (in dem Fall das Sehen) sind die selbstverständlichen Dinge gar nicht mehr so einfach – eigentlich weiß doch jeder wie eine Kartoffel schmeckt.
Erlebniskochen und Besuch des Entsorgungsbetriebes Wertstoff Bader
Der Samstag führte die Teilnehmer nach Garmisch-Partenkirchen zum Erlebniskochen mit der Drittplatzierten des Berufswettbewerbes Grüner Berufe 2019 in der Sparte Hauswirtschaft, Elke Sommer. Hier wurde das Auge für Qualität, Inhaltsstoffe, Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln geschult. Mit den Tipps und Tricks von Sommer gab es für die Teilnehmer viele Aha-Momente, schließlich hat man nicht jeden Tag einen Profi an seiner Seite. Was mit dem Verpackungsmaterial nach dem Kochen geschieht und warum Recycling sinnvoll und wichtig ist, erfuhr die Gruppe beim Entsorgungsbetrieb Wertstoff Bader. In einer 1,5-stündigen Führung konnten die Landjugendlichen einen Blick hinter die Kulissen werfen und es blieb keine Frage offen. „Es ist schon ein faszinierendes Erlebnis zu sehen, was mit unserem Müll geschieht und was für ein großes Geschäft hinter der Wertstoffindustrie steckt. Darüber denken Verbraucher überhaupt nicht nach, wenn wir kaufen, essen und dann wegwerfen“, stellt Sabrina Hannemann, neu gewählte Sprecherin des Arbeitskreises für Jugend- und Gesellschaftspolitik, fest. Und weiter: „Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz im weiteren Sinn war nie wichtiger als heute und die Reflexion darüber muss in der Jugendbildung einen festen Platz haben. Nur wenn die junge Generation aufgeklärt ist, werden wir eine lebenswerte Zukunft haben“.
Ernährung in der Zukunft und politische Perspektiven
Am Samstagabend nahm Prof. Dr. Peter Stehle von der Universität Bonn die Teilnehmer auf eine Reise durch die Bestandsaufnahme unserer Ernährung heute, die Folgen für die heimische Landwirtschaft und visionäre Ernährungs- und Lebenstrends mit. Die Landjugendlichen beschäftigten sich mit der Frage, ob Lebensmittel künftig mit Drohnen geliefert und ob bald Insekten oder Invitro-Fleisch auf dem Teller liegen werden. Am Sonntag begrüßte das AK I-Team, unter der Moderation von Michael Kießling, Artur Auernhammer (MdB), Christine Singer (stv. Landesbäuerin), Marie Grieshammer (Einzelhandelsexpertin) sowie Carolin Stanzl (Botschafterin für foodsharing Freising) zur Sonntagsdiskussion. Mit reger Teilnahme des Publikums sprachen die Anwesenden unter anderem über das Mindeshaltbarkeitsdatum, die Verantwortung der jungen Generation in Sachen Nachhaltigkeit sowie die (fehlenden) rechtlichen Rahmenbedingungen in dieser Materie.
Neuwahl des Arbeitskreises für Jugend- und Gesellschaftspolitik
In der turnusgemäßen Neuwahl des Arbeitskreises wurde Sabrina Hannemann als Arbeitskreissprecherin gewählt. Hannemann ist bereits seit 2017 für den Arbeitskreis aktiv und seit 2018 auch gewähltes Mitglied. Sie löst Michael Kießling ab, welcher dem AK I als Mitglied dennoch erhalten bleibt. Des Weiteren wurden Elke Sommer, Hannah Grießhammer und Florian Wachter in den Arbeitskreis gewählt. Als kooptiertes Mitglied bleibt auch Felix Müller dem AK I erhalten.