Diesmal also online. Der achte gemeinsame Unternehmertag von AELF, VLF, BBV, Regierung von Unterfranken und BJB-Bezirksverband Unterfranken wurde am 12. Januar coronabedingt nicht als Präsenzveranstaltung durchgeführt. Stattdessen trafen sich die 77 Teilnehmerinnen und Teilnehmer virtuell. Die hohe Resonanz war dem aktuellen Thema Düngeverordnung geschuldet. Die inhaltlichen Beiträge wurden diesmal über den parallellaufenden Chat aufgegriffen und durch unseren Bildungsreferenten Lars Schupp in den Diskussionen moderiert. In der Austauschrunde wurden Fragen und Unklarheiten geklärt und mit Erfahrungen aus der unterfränkischen Landwirtschaft kombiniert.
Dr. Nadine Jäger, Regierung von Unterfranken, stellte als Input den derzeitigen Stand mit Zahlen und Fakten der Düngeverordnung in Unterfranken vor. Rote Gebiete seien vor allem in den Gaulagen und der Rhön zu finden. Trotzdem zeichne sich „kein steigender Trend in Unterfranken bei mehr als 200 Messstellen ab.“ Eher sei eine sinkende Tendenz der Nitratwerte abzulesen und die Region befinde sich auf einem guten Weg in den roten Gebieten, so die Wasserschutzexpertin.
Dr. Hermann Hafner vom Landwirtschaftsamt Main-Tauber-Kreis berichtete im Schwerpunktreferat von seinen Erfahrungen mit grundwasserschonendem Ackerbau im Trockengebiet in Baden-Württemberg. Für ihn müsse die Landwirtschaft beim Wasserschutz auf Augenhöhe und Partner sein. Entscheidenden Anteil an der Reduzierung der Sanierungsgebiete (= rote Gebiete) im Main-Tauber-Kreis habe die Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO), die in der dritten Fassung seit 2001 gültig sei. So habe sich mit der konsequenten Umsetzung der Anteil von 2001 (41%) bis 2018 (3%) deutlich reduzieren lassen, stellte der Wasserschutzberater seine Ergebnisse vor. Exemplarisch beleuchtete er am Beispiel des Sanierungsplans Grünbachgruppe (nördlich Tauberbischofsheim) die praktische SchALVO-Umsetzung und weiterer Maßnahmen wie Umnutzung von Ackerbauflächen durch Graseinsaat vor Ort. „Der Aufwand hat sich gelohnt“, zog er virtuell sein Projektfazit. So beteiligten sich pro Jahr 70 – 75 Betriebe am Sanierungsplan, denen die praxistauglichen Maßnahmen eine einfache Teilnahme ermöglichten.