Alle zwei Jahre begrüßen wir russische Fachkräfte unserers Partners, Wladimir Uchobotov, aus Pensa. In diesem Jahr begrüßten wir die 6-köpfige Gruppe am 18. Juli in Oberfranken. Nach dem Vortrag über die Handlungsempfehlungen aus den Zukunftswerkstätten des KJR Bayreuth und dem Überblick über den demografischen Wandel in Oberfranken durch das Demografie und Kompetenzzentrum in Kronach waren wir bei Scherzer und Boss Gemüse in Feulersdorf, um zu erfahren, was das Unternehmen zu den Lebe- und Bleibeperspektiven im ländlichen Raum Oberfrankens beiträgt. Auch die Berufsbildung, darunter insbesondere die landwirtschaftliche Ausbildung, spielte eine Rolle innerhalb der Begegnung. Dazu besuchten wir die Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken. Natürlich kam auch die Landjugend, als wichtiger Faktor, um junge Leute in der Region zu halten, nicht zu kurz. Nach einem Einblick in die Einsatzzentrale der Polizei verabschiedeteten wir die Gruppe in die Oberpfalz. Dort lernte die Gruppe die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements kennen. Dafür hatten wir die Freiwilligenagentur in Amberg gewinnen können. Ihre Geschäftsführerin stellte die verschiedenen ehrenamtlichen Einsatzbereiche vor und machte deutlich, wie sehr bürgerschaftliches Engagement unsere Gesellschaft bereichert. Sie erklärte aber auch, dass Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren selbst auch profitieren. Oftmals vermittle sie Zugezogene, die dadurch die Möglichkeit erhalten, Bekanntschaften zu knüpfen. Auch viele Rentner, die plötzlich eine Lücke in ihrem Leben verspüren, können so neue Aufgaben finden und ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Dafür achtet die Agentur stark darauf eine Anerkennungskultur zu pflegen und Dankbarkeit weiterzugeben. Beim Besuch der Firma Horsch ging es erneut um Fakoren, die dazu beitragen, den ländlichen Raum lebenswert zu halten. Firmengründer Michael Horsch hat es geschafft, innerhalb weniger Jahrzehnte ein international tätiges Unternehmen aufzubauen, das vor allem im Landkreis Schwandorf ein wichtiger Arbeitgeber ist. Engagierten Auszubildenden und jungen Fachkräften eröffnet der zukunftsorientierte Betrieb viele Möglichkeiten und Bleibeperspektiven.
Ebenfalls im Landkreis Schwandorf liegt Schloss Guteneck. Graf Beissel von Gymnich empfing die russischen Fachkräfte und erzählte zunächst einiges über die Geschichte des Schlosses. Um die alten Gebäude im Dorf zu erhalten, überlegte er sich ein Konzept und etablierte einen Weihnachtsmarkt, der mittlerweile überregional bekannt ist und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Das Besondere daran ist die starke Einbindung der örtlichen Vereine und der Dorfgemeinschaft. Bei Veranstaltungen auf dem Schloss ist die Gemeinde stark eingebunden, sodass sich die Bewohner gerne mit ihrem „Schloss Guteneck“ identifizieren.
Darüber hinaus lernte die Gruppe einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb kennen. Junglandwirt Florian Werner hat sich mit viel Mut und Investitionsbereitschaft ein eigenes Standbein auf dem elterlichen Hof aufgebaut. Den Abschluss des Fachkräfteaustausches bildet der Tag in Cham mit einem Besuch in der Molkerei und dem Landfrisch Fleischmarkt als regionale Arbeitgeber.