Zukunft Milch – „Mit Köpfchen seinen Betrieb weiterentwickeln!“
Jungunternehmertagung Milch in Erkheim/Lkr. Unterallgäu
In harten Zeiten des Milchmarktes trafen sich mehr als zwanzig junge MilchproduzentenInnen im Bistro Akut in Erkheim, um sich über Liquiditätsplanung, Öffentlichkeitsarbeit und neue Wege des Wachstums zu informieren.
Zu Beginn des Seminars wurde in einen Gesprächskreis mit Bauernverbandvertretern zum Thema Öffentlichkeitsarbeit – was tut der Bauernverband und Tierhaltung mit immer mehr Gegenwind der Gesellschaft, frei von der Leber weg diskutiert und Informationen ausgetauscht. Unsere Gesprächspartner haben direkt an der „Front“ damit zu tun. Herr Gerhard Miller, Kreisobmann im Unterallgäu berichtete von seinen täglichen Kontakten zu Behörden, Mitbürgern und Politikern zum Thema. Herr Helmut Mader, Kreisgeschäftsführer des BBV im Unterallgäu unterstrich die Aussagen mit Beispielen und forderte die anwesenden jungen LandwirteInnen dazu auf, im Bereich Öffentlichkeitsarbeit selbst tätig zu werden. Er stellte die Projekte des Bauernverbandes in allen Ebenen vor. Macht mit hieß es und die jungen Teilnehmer sagten sie wollen mitmachen und wussten über verschiedene Aktionen bisher zu wenig oder gar nichts. Das gute Image der Landwirtschaft zu verbreiten, liegt an jedem einzelnen Landwirt! Jeder sollte helfen und mitwirken auf Facebook/Socialmedia, Homepagees für die Betriebe und ganz wichtig Kindergärten und Schulklassen einladen auf unsere Höfe zu kommen, so Herr Miller.
Das A und O in schwierigen Zeiten ist das Wissen über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, um Krisen zu überbestehen und gestärkt daraus hervor zu kommen, so unser zweiter Referent und Schulleiter der Höheren Landbauschule und Technikerschule in Triesdorf Herr Gronauer-Weddige. Es gibt einige Wahrheiten, über die wir uns als junge Landwirte und Landwirtsfamilien Klarheit verschaffen und sie uns auch eingestehen müssen. Lebenshaltungskosten ehrlich feststellen und einsparen!? Wachstumsschritte müssen zum eigenen Ziel passen. Arbeit/Kuh wurde in den letzten Jahren immer weniger, jedoch die Arbeit insgesamt je Betrieb wurde nicht weniger. Nicht nur Arbeit planen, auch Freizeit muss geplant werden. Noch hilft der Opa, was wird, wenn er nicht mehr kann? Der Weg zur Fremd AK kann ein Ausweg sein! Besonders Wichtig für eine erfolgreiche Betriebsführung ist nicht nur in den Augen der Banken, die Liquidität zu erhalten und zu steuern. Liquiditätsplanung ist das Mittel der Zeit, um auch in schwierigen Zeitspannen zahlungsfähig zu bleiben. Bei aller Planung müssen wir schauen, ob unsere Betriebe gut ausgestattet sind, ob sie verbessert werden können und erst dann sollten wir Investitionen in z. B. die Produktionsausweitung tätigen. Der landwirtschaftliche Unternehmer muss sich seine Ziele setzten und darüber klar werden. Das „Nur machen, weil es der Nachbar macht“, muss ein Ende haben! Anhand von realen Zahlen und der Liquiditätsplanung von Agrarconcept GmbH und einer Exelplanung, konnten die TeilnehmerInnen praxisnah und mit eigenen Zahlen sehen, wie sich die Betriebserfolgszahlen und auch die Liquidität ändern. Bei allem Tun, dürfen wir eines nicht vergessen, es geht um das Einkommen zum Lebensunterhalt. Die zu zahlenden Steuern und auch Ersatzinvestitionen dürfen niemals vergessen werden. Mit Maß und Ziel zum Erfolg und vielleicht ist es manchmal wichtiger über den Verkauf der Milch nachzudenken als über die Menge an Milch die verkauft wird! Gutes Einkommen je Stunde als Ziel. Ein interessanter und lebhafter Vortrag fand sein Ende mit einer offenen Diskussion und Praxisberatung.
Die Betriebsvorstellung und wohin sein Betrieb gehen wird, von Martin Freiberger war sehr aufschlussreich für die ZuhörerInnen. Im gleichen Alter wie die TeilnehmerInnen informierte Herr Freiberger über seine Planungen und sein Ziel …
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